Singapur-Update No. 1


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Datum: 19. August 2003


Hallo ihr lieben Leute!!

da ich doch mittlerweile einige Anfragen erhalten habe, wie es mir hier in der Ferne so geht, ist es glaube ich an der Zeit, dass ich mal ein erstes Rundmail verschicke, dann muss ich nicht 20 mal das gleiche schreiben Ich werde mich zwischendurch mehr oder weniger regelmässig mit News melden, falls ihr nicht interessiert seid, sagt es mir einfach, dann nehme ich euch vom Verteiler.

Ich bin also am letzten Montag Morgen früh hier in Singapur angekommen, und fand es hier von der Temperatur her weit angenehmer, als es in letzter Zeit in der Schweiz war. Was hier einfach gewöhnungsedürftig ist, ist die Feuchtigkeit - als ich zum Flughafen rauskam, ist erst mal meine Brille beschlagen. Das ist übrigens etwas, das einem hier noch ziemlich häufig passiert: man kommt aus einem (eiskalt!) klimatisierten Raum nach draussen und hat das Gefühl, man könnte die Luft fast greifen. Es ist jedoch nicht so unangenehm wie ich es dachte. Meistens ist es tagsüber so um die 30 Grad, und die Luftfeuchtigkeit steigt bis am Abend dauernd an, so dass es öfters am Abend Gewitter oder kurze Regenschauer gibt. Man darf also nie ohne Schirm weg gehen. Auch nie ohne Pulli oder Jacke, wohlgemerkt für drinnen! Die Singapurer mögen nämlich die Hitze gar nicht, und finden auch immer Wege, von Punkt A nach Punkt B unterirdisch via klimatisierte Passagen zu kommen, was auch hier ziemlich problemlos geht.

Ich habe auch am Montag, nachdem ich mein ganzes Gepäck in die Wohnung gebracht habe, gleich im Büro angefangen, nur so konnte ich der Versuchung widerstehen, einfach schlafen zu gehen. Ich habe hart gekämpft, und bin wirklich erst am Abend ins Bett. So habe ich, bis auf eine unruhige Nacht letzten Mittwoch, den Jetlag eigentlich sehr gut überstanden.

Die Leute hier sind wahnsinnig nett, zuvorkommend und hilfsbereit. Sie schleppen mich am Mittag einfach immer mit zum Essen, wobei ich täglich neue Gerichte entdecke, und die Fähigkeiten mit Stäbchen zu essen doch schon wesentlich verbessert habe! Immerhin schaffe ich es mittlerweile, eine Mahlzeit mit Stäbchen zu essen, ohne dass alles kalt ist bevor ich fertig bin Und wenn man nicht ins Restaurant, sondern in ein Food-Court oder Hawker-Center essen geht (so eine Art Selbstbedienungsrestaurant mit riesiger Auswahl), kann man sich für extrem billiges Geld satt essen. Eine normale Hauptspeise (wie üblich in Asien eine riesige Portion die ich meistens nicht ganz schaffe) kostet immer so zwischen 3 und 5 Singapur-Dollars (1 S$ = CHF 0.78). Und die Qualität ist gleichwertig mit Restaurants, und meistens ist die Auswahl grösser. Es ist halt einfach nicht so edel, aber das muss ja auch nicht sein.

Da ich sehr lange Arbeitstage habe (ich komme eigentlich nur sehr selten mal vor 19 Uhr aus dem Büro), konnte ich also während der Woche die Stadt noch nicht gross erkunden. Das habe ich dann am Wochenende gemacht: ich war am Samstag in den Stadtteil "Little India", und an der "Arab Street", wo man doch tatsächlich das Gefühl bekommt, man sei in Indien, bzw. in einem arabischen Land: alle laufen in traditionellen Kleidern in den Strassen herum (die indischen Saris sind wirklich wunderschön!!), und auch die Moslem-Frauen sind hier kunterbunt gekleidet, ganz anders als man das üblicherweise in Europa sieht. Und ich habe mir auch schon gewünscht, ich könnte nähen: hier gibt es die schönsten Batik- und Seidenstoffe, die ich je gesehen habe, in Hülle und Fülle, und auch noch spottbillig. Ich habe auch etwas für die Kultur gemacht und war eine Moschee besichtigen - auch sehr interessant!

Am Sonntag habe ich dann dem liebsten Hobby der Einheimischen gefrönt: Shopping bis zum Umfallen!! Naja, nicht ganz, nach ein paar Stunden, in denen ich 3 oder 4 der mindestens 100 Shopping malls an der Orchard Street war, hatte ich einfach genug. Ich glaube kaum, dass ich es schaffe, mich durch alle Shopping Center Singapurs zu kämpfen, es sind einfach zu viele. Und riesengross!! Für alle, die das Glatt Zentrum kennen: die kleinsten Shopping Malls hier sind mindestens so gross! Und hier sind immer am Wochenende mindestens so viele Leute wie wenn in Europa Weihnachts-Zeit mit Ausverkauf zusammentreffen würde. Die Läden öffnen am Morgen zwar erst so gegen 11 Uhr, dafür sind fast alle Läden 7 Tage pro Woche bis am Abend um 22 Uhr offen!

Obwohl ich eigentlich dachte, Singapur sei recht teuer, sind Kleider hier extrem billig, und irgend ein Laden hat immer irgend einen Ausverkauf. Nur damit ihr mal eine Idee bekommt: zum Preis von umgerechnet ca. CHF 200.- habe ich hier bekommen: eine Ledertasche, ein paar Schuhe, zwei Hosen, eine Bluse und ein T-Shirt! In der Schweiz hätte das vermutlich gerade mal knapp für die Tasche gereicht...

Ich habe diese Woche auch meine Green Card erhalten, also bin ich jetzt hier richtig "offiziell", und muss auch nicht jedesmal bei der Einreise (z.B. bei Ferien oder so) ein Einreiseformular ausfüllen. Ich pendle täglich mit der MRT (Singapurs U-Bahn) ins Büro. Unter dem Bürokomplex in dem ich arbeite, ist eine der grössten Shopping Malls von Singapur, wo auch viele Food Courts sind, und dort gehen wir immer am Mittag essen. Ich habe mich doch schon tatsächlich zweimal in dieser Mall verlaufen. Glücklicherweise stehen überall Infotafeln und Pläne

Und wenn mich dann mal das Heimweh packt, und ich keinen Reis mehr sehen kann, dann kann ich immer noch gleich bei meiner Wohnung um die Ecke ins Mövenpick Marche Rösti essen gehen!

Soweit also zu meinen ersten Erlebnissen in dieser Stadt. Hier auch noch meine vollständigen Angaben, falls irgend jemand mal schreiben oder anrufen will... Mein Schweizer Mobile ist übrigens hier "ausser Betrieb", d.h. ich habe es ausser Betrieb genommen, damit ich nicht umfalle, wenn ich die nächste Rechnung mit den Roaming-Gebühren sehe Dafür habe ich jetzt eine "mobile" Nummer in Singapur. Also bitte in den nächsten 6 Monaten keine Anrufe oder SMS auf meine schweizer Nummer! Ich werde einfach ab und zu die Combox abhören.

Meine beiden e-mail Adressen funktionnieren weiterhin "normal". Ich wäre aber froh, wenn ihr mir private Mails auch an die private Adresse schicken könntet, ich habe in der Wohnung Breitband-Internetanschluss (der leider heute etwas lahmt), und checke grundsätzlich täglich meine Mails auch zu Hause.

Liebe Grüsse aus Singapur, ich freue mich über Nachrichten von euch!! Bis zum nächsten Mail habe ich dann vielleicht auch ein paar Fotos die ich mitschicken kann.

Bis bald!
Nathalie