Singapur-Update Hong Kong


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Datum: 17. Dezember 2003


Hallo liebe Freunde,

sicher seid ihr schon gespannt darauf, wie es mir in Hong Kong so gegangen ist...

Ich muss sagen, es war super! Es war zwar eigentlich zu kurz, aber trotzdem gut. Zu kurz im Büro (nur 5 Tage mit einem grossen Pensum), was mit sich brachte dass ich Montag - Freitag noch gar nichts von Hong Kong gesehen hatte, bis auf die Aussicht aus dem Büro. Die hingegen war wirklich super, da das Büro im Gebäude des Exchange Square direkt am Hafen ist (auf dem Foto Central 001 das vordere Gebäude), und man kann aus dem 23. Stock eine wunderschöne Aussicht geniessen - das heisst, wenn man die Zeit dazu hätte! Bei Arbeitszeiten bis 20 oder 21 Uhr jeden Tag bleibt aber dann am Abend noch kaum Zeit für Sight-Seeing. Das musste also bis am Wochenende warten.

Am Freitag habe ich am Abend einen kurzen Abstecher auf die andere Seite des Hafens, in den Stadtteil Kowloon gemacht. Warum wohl? Natürlich, ich musste mir wieder mal ein T-Shirt im Hard Rock Café holen gehen Ausserdem gab das mir eine gute Gelegenheit, mir Hong Kong Central mal bei Nacht von der anderen Seite aus zu betrachten. Das war recht beeindruckend, da jetzt auch alle Gebäude mit Weihnachtsbeleuchtung geschmückt sind, und sich so ein farbenfrohes Bild ergibt. Ich bin logischerweise mit der Fähre rübergefahren, was einerseits billiger ist als die U-Bahn, und zweitens viel schöner! Die 7-minütige Überfahrt wird auch in allen Reiseführern als billigste und beste Sight-Seeing Gelegenheit gepriesen.

Am Samstag bin ich am Morgen im Bank of China Tower (auf dem Bild Central by night 013 ganz links unverkennbar mit den dreieckigen Strukturen - vom bekannten Architekten I. Pei, rechts das HSBC Gebäude von Norman Foster) in den 43. Stock gefahren, da man von dort aus eine wunderbare Aussicht hat. Hier wurde mir dann das erste Mal so richtig die Grösse all dieser Gebäude bewusst! Auf dem Bild Central 019 kann man dies ziemlich gut erkennen: vorne in der Mitte vom Bild ist das Manarin Oriental Hotel, welches als es gebaut wurde, mit seinen 25 Stockwerken das höchste Gebäude von Hong Kong war, und heute verschwindet es fast zwischen den anderen Gebäuden. Der Exchange Square (Mitte vom Bild, braun gestreiftes Gebäude) ist da schon etwas höher (50 Stockwerke). Aber all dies wirkt plötzlich winzig neben dem unverkennbar grössten Gebäude auf dem Bild: 2IFC, das mit seinen 88 Stockwerken jetzt das höchste Gebäude von Hong Kong ist. Es gehört auch zu den höchsten Gebäuden der Welt. Es wird gerade fertiggestellt, und dort wird auch nächstes Jahr ca im Mai die UBS ihre neuen Büros im 47.-50. Stock beziehen. Es ist unglaublich: mir war die ganze Woche nie wirklich so aufgefallen, wie extrem hoch dieses Gebäude ist, da ich immer unten ganz nahe dabei stand. Von weiter weg war das Ganze dann viel beeindruckender. Es ist überhaupt extrem, wie nahe die riesigen Wolkenkratzer in Hong Kong beieinander stehen - da stellt man dich doch Fragen, was die mal machen, wenn eines der Gebäude abgerissen werden muss??? Platz ist nämlich etwas, was Hong Kong nicht gerade zum verschwenden hat, zumindest nicht im Zentrum. Dass es etwas weiter aus dem Stadtzentrum heraus ganz anders aussehen kann, das habe ich dann später am Samstag realisiert.

Kurz vor Mittag haben mich Kenneth und Sally, zwei Arbeitskollegen, mit dem Auto abgeholt. Sie hatten sich für den Samstag als "Reiseführer" angeboten, und ich habe es unheimlich genossen für einmal eine Stadt nicht alleine erkunden zu müssen! Sally hatte als "Unterstützung" noch ihren 5-jährigen Sohn mitgenommen. Wir sind zuerst ganz in den Süden von Hong Kong Island gefahren, nach Stanley Beach. Der Ort sieht tatsächlich aus wie ein kleines Fischerdorf irgendwo am Mittelmeer!! Fast keine Leute (obwohl, das sieht anscheinend oft am Sonntag ganz anders aus), Ruhe, und schon fast idyllisch. Und dies knapp eine halbe Stunde aus dem Stadtzentrum entfernt! Die Fahrt dorthin war auch mal eine gute Abwechslung zu dem flachen Singapur: kurvige Strassen über die Hügel, da kommt schon fast ein Gefühl auf wie auf einer Pass-Strasse! Netterweise war auch das Wetter super schön: 20 Grad, Sonne und ein wolkenloser Himmel. Da konnten wir doch Kenneth's Cabrio in vollen Zügen geniessen (nur Sally's Sohn war recht besorgt was wir nur machen sollen, wenn es Regen gibt...)

Danach machten wir einen Abstecher auf den "Peak", ein Hügel nahe beim Zentrum von Hong Kong. Von hier hat man wunderbare Aussicht auf die ganze Stadt mit ihren Häuserschluchten und den Hafen. Die gilt als "must see" in allen Reiseführern, und dementsprechend lang war die Warteschlange bei dem "Peak Tram", eine Standseilbahn, die auf den Peak führt. Also kurzentschlossen umplanen und mit dem Auto rauffahren. Von oben konnten wir dann auch noch den Sonnenuntergang bewundern, und mussten für die Rückreise gar nicht anstehen beim Peak Tram. Nur Kenneth musste wohl oder übel wieder mit dem Auto runterfahren

Am Abend war dann Abendessen in Kowloon angesagt (chinesisch natürlich, was sonst!). In diesem Quartier sind am Abend extrem viele Leute, fast mehr als am Tag im Finanzzentrum in Central! Nach dem Abendessen sind wir noch über den Nachtmarkt in der Temple Street geschlendert. Das war doch sehr interessnt: da wird einfach alles Brauchbare und Unbrauchbare verkauft, über traditionelle Handarbeiten, unbrauchbaren Kitsch, Kleider, Schuhe, CDs, .... man findet einfach alles. Ein grosser Hit sind natürlich auch (deutlich erkennbar) gefälschte Markenartikel: "real Swiss Watches","Prada" Schuhe, und "Louis Vuitton" Handtaschen - meistens auf ersten Blick als Plastik identifizierbar. Dafür auch spottbillig Das ganze Kowloon Quartier lebt erst bei Nacht richtig, und mit den vielen leuchtenden Reklameschildern ist es fast taghell (siehe Kowloon by night)

Am Sonntag morgen hatte ich dann noch ein klein wenig Zeit (mein Flug ging erst um 16 Uhr), um noch ein paar Sachen anschauen zu gehen, diesmal wieder alleine. Sally und Kenneth hatten mir natürlich Tips mit auf den Weg gegeben, und so bin ich zuerst nochmals mit der Fähre nach Kowloon gefahren, um mir die Skyline von Central auch mal bei Tag anzuschauen (wenn man immer mittendrin ist, sieht man das gar nicht so richtig). Danach habe ich eine Fahrt auf den "Escalators" bis "mid-levels" gemacht. Das ist auch etwas, was ich bis jetzt noch nie in meinem Leben gesehen habe: durch ein ganzes Quartier läuft eine Rolltreppe an der anderen bis an den Fuss des Peak! Lustigerweise laufen die Rolltreppen am Morgen von 6-10 Uhr abwärts (da dann alle Pendler von den Wohnquartieren oben nach unten ins Finanzzentrum fahren) und ab 10 Uhr bis Mitternacht fahren die Rolltreppen dann nach oben. Ich bin also gut 20-25 Minuten Rolltreppe gefahren (Mann, ist das praktisch, einfach draufstehen, und die Gegend bewundern!), und habe natürlich die Aussicht von oben bewundert. Aha, und dann kam die Herausforderung - nix mit wieder Runterfahren (ausser ich hätte bis am nächsten Morgen warten wollen)!! Da gab's kein Entrinnen, ich musste die ganzen Stufen wieder runterlaufen!! Ich habe nicht genau nachgezählt, aber laut eine Seite im Internet sind es rund 750 Stufen!!! Kein Wunder hatte ich Pudding in den Knien als ich wieder unten ankam.

Und somit war auch mein Aufenthalt in Hong Kong leider schon wieder vorbei! Es war leider etwas kurz, es gäbe noch so viele andere Sachen anzuschauen, aber am Montag musste ich ja wieder im Büro sein! Hong Kong hat mich recht fasziniert, auch wenn die Stadt extrem hektisch und sehr laut ist - aber eine kurze Fahrt und schon ist man im Grünen, man kann Wandern gehen (das ist sehr populär im Winter), und die Gebäude sind einfach unendlich faszinierend. Die Architekten haben sich kreativ so richtig ausgetobt, und bei all den Glastürmen die da so nahe beieinander stehen, gibt es immer wieder schöne Spiegelungen - fotographisch absolut ein Leckerbissen! Ich habe auch dementsprechend in knapp 2 Tagen über 160 Bilder gemacht!!

Hong Kong hat mir auch besser gefallen als Tokyo (OK vielleicht auch ein wenig weil man sich dort sehr vernünftig mit Englisch durchschlagen kann), und ich würde auch durchaus wieder mal nach Hong Kong gehen, um mir noch alles andere anzuschauen. Aber wer weiss, wann ich dazu die Gelegenheit habe....

Jetzt geht es schon bald ab nach Hause für die Weihnachtsferien. Am Samstag fliege ich zurück nach Zürich für 2 Wochen. Ich freue mich natürlich riesig!!! Ganze 4 1/2 Monate war ich schon nicht mehr zu Hause! Kaum zu glauben, dass die Zeit so vorbeigeflogen ist. Einzig der lange Flug wird wohl kein Zuckerschlecken (leider in der Economy), und jetzt kurz vor Weihnachten kann man wohl kaum erwarten, dass das Flugzeug halb leer ist... Ich werde wohl auch einen Temperatur-Schock haben (hier ist immer noch etwa 28 Grad), wenn ich ankomme, aber dann muss ich mich halt dick einpacken!

Ich wünsche euch allen noch eine ganz schöne Vorweihnachtszeit, und bis bald!

Liebe Grüsse
Nathalie

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Hafen

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Kowloon

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Hong Kongs Zentrum

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Die Mid-Levels in Hong Kong

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Im wahrsten Sinne - das ist ein Wolkenkratzer!

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Sogar im hintergrund ist der Wolkenkratzer noch höher als die Gebäudchen im Vordergrund

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Mit Familie von Berufskollegen an der Stanley Beach

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Hong Kong by night

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Eindrückliches Lichtermeer in der Nacht